Modehaus Blach in Grafenau

Beitrag veröffentlicht am 08.04.2019

In Zeiten, in denen der Onlinehandel an Popularität gewinnt, kämpft der lokale Einzelhandel zunehmend ums Überleben. Dem möchte die Passauer Neue Presse mit ihren Lokalausgaben entgegenwirken. Mit der Plattform „Alles Regional‟ können sich potenzielle Kunden online über die Produkte und Angebote ortsansässiger Unternehmen informieren.

Im Grafenauer Land wird die Möglichkeit dieses „Online Schaufensters‟ bereits von mehreren Geschäften genutzt. Eines davon ist das Modehaus Blach in Grafenau. „Mir geht es in erster Linie darum, Regionalität wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen‟, erläutert Inhaberin Evi Blach. Sie wolle jedoch keinesfalls mit erhobenen Zeigefinger zur Unterstützung des stationären Handels ermahnen. Vielmehr müssten dessen Vorzüge besser in den Vordergrund gestellt werden.

Nachhaltigkeit gewinnt wieder an Bedeutung

"Die Bequemlichkeit, die Onlineshopping bietet, ist verführerisch‟,  gibt Blach zu. Doch würden die Themen „Regionalität‟,  „kurze Wege‟ und „Nachhaltigkeit‟ wieder an Bedeutung gewinnen. Man dürfe nicht vergessen, dass E‐Commerce ökologisch äußerst kritisch zu bewerten ist. Gerade das attraktive kostenlose Rückgaberecht führe zu hohen Treibhausemissionen. „Lastwagen fahren die Sachen hin und her – für nichts und wieder nichts‟,  kritisiert Evi Blach.

Den Namen der Initiative „Alles Regional‟ findet die Inhaberin des Modehauses sehr gelungen. „Es zeigt den Kunden, dass es auch sehr viel vor Ort zu kaufen gibt.‟ Jeder müsse sich selbst hinterfragen, ob es die riesen Auswahl, die das Internet bietet, wirklich braucht, oder ob das Angebot des stationären Handels nicht ausreichend ist. Zudem hätten regionale Geschäfte viele Vorteile gegenüber den Onlineshops. „Wir setzen auf Kundennähe‟, erklärt Evi Blach. „Wir kennen unsere Kunden, können es ihnen bequem machen und sind bei Fragen der Ansprechpartner vor Ort."

Auf der Website von „Alles Regional‟ können Interessierte in eine Suchmaske eingeben, welche Produkte sie suchen und in welchem Ort sie gerne einkaufen möchten. Als Ergebnisse werden ihnen alle gelisteten Händler angezeigt, die den gewünschten Artikel vor Ort anbieten. Im Gegensatz zum E‐Commerce wird jedoch nicht online eingekauft, sondern lediglich auf den Standort der Ware verwiesen. Im Geschäft hat der Kunde die Möglichkeit, sich beraten zu lassen und das gewünschte Produkt zu probieren.

Das Konzept findet Evi Blach gut, allerdings befinde sich laut ihr das Projekt noch in den Kinderschuhen. „Es funktioniert erst, wenn möglichst viele mit dabei sind‟,  so Blach. Denn erst dadurch würde die ganze Vielfalt ersichtlich werden, die in dieser Region tatsächlich angeboten wird.