Im Gespräch mit Alfred Michetschläger von Sport Michetschläger
Beitrag veröffentlicht am 12.03.2024
Lieber Herr Michetschläger, danke, dass Sie sich Zeit nehmen. Können Sie Ihr Unternehmen, Sport Michetschläger, kurz für unsere Leser und Leserinnen vorstellen?
Sport Michetschläger ist eines der führenden Sportfachgeschäfte im unteren Bayerischen Wald. Mehr als 40 Mitarbeiter betreuen unsere Kunden sowohl vor Ort aber auch online. Im Haupthaus rundet eine kleine Modeabteilung das Sportangebot ab und im Nebengebäude verkaufen wir Modeschuhe für „Sie“ und „Ihn“. Hier ist auch die Schuhabteilung für Kinder untergebracht. Mehr als 25.000 Stammkunden schätzen Auswahl und Beratung vor Ort.
Um Vereinen und Firmen veredelte Bekleidung anbieten zu können, befindet sich über dem Schuhhaus die Flockabteilung. Auf gleicher Ebene finden sich die Arbeitsplätze für den Onlinehandel.
Sie haben vor vielen Jahren das Geschäft Ihrer Eltern übernommen. Wie kam es dazu?
Es werden nächstes Jahr sogar schon 30 Jahre. Ich war eigentlich nicht dafür vorgesehen. Es war geplant, das Sportgeschäft und die Schreinerei als Paket an meinen Bruder Hans Michetschläger zu übergeben. Dessen Entscheidung, nur die Schreinerei zu übernehmen, führte dazu, dass das Sportgeschäft mit damals schon 6 Mitarbeitern vor der Auflösung stand. Ich habe dann das Erbe angetreten und werde seither von meiner Schwester Edith in allen Bereichen stark unterstützt.
Am wichtigsten ist aber gutes Personal. Und da kann ich mich glücklich schätzen, so viele langjährige und hoch qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu haben. Die Atmosphäre ist nach wie vor sehr familiär.
Für welche Sportarten interessieren Sie selbst sich am meisten und warum?
Eigentlich interessieren mich alle Sportarten. Im Winter Skifahren und Langlaufen wenn Zeit ist. Auch Ballsportarten haben mich schon immer begeistert. Deshalb war ich mehr als 20 Jahre in der Mannschaft des Tennisclubs Perlesreut aktiv. Aus dem Schulsport habe ich Basketball und Volleyball mitgenommen. Leider blieb aber damals keine Zeit für ein Vereinsengagement in diesen beiden Sportarten.
Ich schau mir aber auch gerne Sport im Fernsehen an. Das Faszinierende am Sport ist der Wettkampf und die anschließende tiefe Entspannung, wenn man sich wieder einmal richtig verausgabt hat.
Inwiefern hat sich Ihre Begeisterung für Sport seit der Übernahme verändert?
Die Begeisterung ist nach wie vor groß. Nur die Sportarten, die ich aktiv ausübe, haben sich etwas geändert. Skifahren, Schneeschuhwandern und ab und zu Langlaufen sind im Winter geblieben. Im Sommer ist Wandern, Nordic Walking und Radfahren in den Vordergrund gerückt. Erst letztens haben wir eine herrliche Winterwanderung vom Gfäll‐Parkplatz zum Rachelsee und weiter über die Kapelle zum Rachel gemacht. Unfassbar, was da noch Schnee liegt. Es war richtig anstrengend, aber auch traumhaft schön.
Für welche Sportarten bieten Sie Ausrüstung an?
Wir sind ein Vollsortimenter mit Schwerpunkten im Ski‐, Outdoor‐, Running – und Fußballbereich. Da Sportbekleidung und Sportschuhe auch in der Freizeit getragen werden, haben wir auch hier ein großes Sortiment für Mama, Papa und die Kids. Und das ist auch wichtig. Unsere Kunden fahren teilweise sehr weit her und da muss dann für jedes Familienmitglied alles vor Ort sein.
Welche Artikel sind aktuell besonders beliebt?
Im Winter waren es natürlich Ski und vor allem auch Skischuhe. Da haben meine Mitarbeiter ein sehr großes Knowhow im Skischuhfitting und Sohlen‐Anpassen. Das spricht sich herum und erweitert unseren Einzugsbereich. Kunden kommen auch aus Passau und dem oberen Bayerischen Wald.
Sehr beliebt ist die Saisonleihe von Ski und Skischuhen für Kinder. Langlaufski, Tourenausrüstungen und Schneeschuhe waren leider wegen der schlechten Schneelage nicht so gefragt. Jetzt im Frühjahr spielen Lauf‐, Walking‐ und Wanderschuhe wieder eine große Rolle, ebenso natürlich der Fußballsport. Im Freizeitbereich sind Schuhe des Schweizer Herstellers On sehr gefragt.
Welche Arten von Kunden kaufen am häufigsten bei Ihnen? Sind das eher Privatpersonen oder Vereine?
Im Sporthaus und im Schuhhaus sind überwiegend Privatpersonen unsere Kunden, die sich aber natürlich auch oft für ihren Vereinssport eindecken. In der Flockabteilung spielen Vereine und vor allem auch Firmen die größte Rolle.
Wie sehen Sie die Zukunft des Sporteinzelhandels? Gibt es Trends oder Entwicklungen, die Sie für besonders vielversprechend halten?
Der Sportfachhandel lebt stark von Events. Die Trikots und Bälle der Fußballnationalmannschaft werden zur Europameisterschaft sicher wieder sehr nachgefragt. Und ich hoffe, dass Deutschland dieses Mal wieder in die Endrunden kommt. Erfolge Deutscher Athleten begeistern immer wieder Nachwuchssportler in den verschiedensten Sportarten. Dies merkt man an der Nachfrage einzelner Artikel sehr schnell im Alltagsgeschäft.
Der große Trend der Coronazeit, Entspannung in der Natur zu suchen, ist weiterhin ungebrochen und wird sich auch nicht abschwächen. Und da haben wir das Glück in einer der schönsten Regionen Deutschlands zu leben. Bei uns im Bayerischen Wald findet man die Entspannung schon vor der Haustür. Dieser glückliche Umstand wird mir mit zunehmendem Alter immer mehr bewusst.
Warum haben Sie sich entschieden, Teil von ALLES REGIONAL zu werden?
Wir werden im Geschäftsalltag immer mehr von den Global Playern wie Amazon, Facebook, Google usw. dominiert. Wenn junge Menschen etwas brauchen, dann ist oft Amazon der erste Informant und oft auch der Verkäufer. Dies stellt aber unsere Gesellschaft vor große Probleme. Die Leerstände in den Ortschaften steigen, weil kleine Geschäfte nicht mehr rentabel geführt werden können. Dadurch fallen auch Sponsoren für örtliche Vereine und Organisationen weg.
Mit Alles Regional kann man sich informieren, ob das gewünschte Produkt nicht doch ganz einfach vor Ort zu kaufen ist. Auch kleine Geschäfte haben damit die Möglichkeit, sich in der Onlinewelt zu präsentieren.
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